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Verkehrsradargeräte

Als während des Zweiten Weltkrieges die ersten brauchbaren Radargeräte zur Ortung von Flugzeugen zur Verfügung standen, dachte sicherlich noch niemand an die Möglichkeit diese Technik für die Messung der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen zu nutzen. Die Technologie der Radargeräte hat sich seit dem stark verbessert. Haushohe Sende- und Empfangsantennen konnten zu wenigen cm großen Antennen verkleinert werden. So wurde es möglich, Radargeräte zu mobilen Einrichtungen zu machen, die zur Geschwindigkeitsmessung im Straßenverkehr genutzt werden können.

Bild eines Verkehrsradargerätes auf einem Stativ am Straßenrand
Verkehrsradargerät auf einem Stativ am Straßenrand

Der Begriff Radar ist aus dem Englischen abgeleitet: RADAR (Radio Detection And Ranging) = "Aufspüren und Orten durch Radiowellen". Bei einem Verkehrsradargerät funktioniert dieses wie folgt: Ein leistungsstarker Sender strahlt über eine Richtantenne hochfrequente elektromagnetische Impulse in Richtung des zu messenden Fahrzeuges aus. Die Impulse werden von dem Fahrzeug reflektiert und von der Antenne des Radargerätes wieder aufgenommen.

Durch die Bewegung des Fahrzeuges ändert sich die Frequenz der reflektierten Impulse ständig. Diese Frequenzänderung ist proportional zur Geschwindigkeit. Ein Digitalrechner nimmt die Berechnung der Geschwindigkeit vor und löst die Kamera beim Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit aus. Auf dem Foto sind Datum, Uhrzeit und die gemessene Geschwindigkeit zur Beweissicherung eingeblendet.

Bei der Eichung wird neben der Beschaffenheitsprüfung und einigen Funktionskontrollen die korrekte Arbeitsweise der Radarantenne und die richtige Geschwindigkeitsermittlung kontrolliert.
Zur Überprüfung der Antenne wird diese in eine Halterung eingespannt, mit der man den horizontalen und vertikalen Winkel messen kann. Nun wird sie auf einen Reflexgeber, der ein sich bewegendes Fahrzeug simuliert, ausgerichtet. Die Antenne wird horizontal und vertikal geschwenkt und die Ausgangsspannung der Antenne gemessen. Mit den gemessenen Spannungen und Winkeln kann man die richtige Ausrichtung der Antenne kontrollieren. So wird sichergestellt, daß nur das zu messende Fahrzeug erfaßt wird und störende Einflüsse von anderen Seiten die Messung nicht beeinflussen.
Die richtige Funktion des Digitalrechners überprüft man mit Hilfe eines Frequenzgenerators. Dieser wird an Stelle der Antenne angeschlossen. Man speist nun Impulse ein, die einer bestimmten Geschwindigkeit entsprechen, Die Abweichung zwischen der so erzeugten und der angezeigten Geschwindigkeit darf dabei 1 km/h bei Geschwindigkeiten bis 150 km/h und 2 km/h bei Geschwindigkeiten über 150 km/h betragen.
Die Eichung muß jährlich wiederholt werden.

10/99; (Fotoquelle: Multanova); Michael Laaser, Eichamt Dortmund