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Fertigpackungen

Definition und Kennzeichnung

Ein Großteil der Produkte, die wir für unseren täglichen Bedarf kaufen, wurde bereits vorab als Packung z.B. in Schachteln, Becher, Flaschen, Beuteln oder Dosen abgefüllt. Sogenannte Fertigpackungen werden in Abwesenheit des Käufers hergestellt und sind so verschlossen, dass eine Entnahme des Inhalts ohne sichtbare Veränderung an der äußeren Erscheinung der Packung nicht möglich ist.

Bei Fertigpackungen ist die Angabe des Nenninhalts als Nettogewicht, Nettovolumen bzw. enthaltene Stückzahl gesetzlich vorgeschrieben. Außerdem darf die Gestaltung und Befüllung keine größere Füllmenge vortäuschen, als enthalten ist (Details sind Abschnitt 4 des Mess- und Eichgesetzes zu entnehmen).

Dazu legt die Fertigpackungsverordnung in Abschnitt 2 Detailregelungen zur Füllmengenkennzeichnung fest. Bei Lebensmittelpackungen werden zusätzliche Angaben zur Lebensmittelkennzeichnung gefordert, wie z.B. die Zutatenliste oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Der Handel hat die Vorgaben der Preisangabenverordnung wie z.B. die Grundpreiskennzeichnung zu beachten.

Befüllung von Fertigpackungen und deren Überwachung

Die Befüllung aller Produkte einer Charge muss im Durchschnitt die angegebene Nennfüllmenge einhalten. Das bedeutet, wir können beim Kauf mal ein leicht überfülltes Produkt, ein andermal aber auch eine leicht unterfüllte Packung erhalten. Über die Summe unserer Einkäufe soll sich das aber ausgleichen (Mittelwertprinzip).

Um zu verhindern, dass einzelne Packungen zu stark unterfüllt sind, ist eine gesetzliche Mindestabweichung von der Nennfüllmenge festgelegt, die nicht unterschritten werden darf (Details zu Anforderungen an die Nennfüllmenge sind in Abschnitt 3 der Fertigpackungsverordnung definiert).

Damit wir als Käufer der Richtigkeit der Angaben auf der Packung vertrauen können, überwachen die Eichbehörden der Länder unangemeldet in der Regel beim Hersteller oder Importeur die Erfüllung der eichrechtlichen Anforderungen.

Die Mitarbeiter der Eichämter in Bremerhaven und Bremen überprüfen dazu bei den bremischen Herstellern oder Importeuren stichprobenartig die Richtigkeit des Packungsinhalts und die Kennzeichnung von Fertigpackungen. Darüber hinaus wird die Wirksamkeit von innerbetrieblichen Kontrollsystemen oder des Qualitätsmanagements überprüft.
Diese Kontrollen sorgen für den Schutz des Verbrauchers und für einen fairen Wettbewerb der Unternehmen.

Wie schütze ich mich als Verbraucher selber vor Täuschungsverpackungen?

Um beim Kauf nicht über die tatsächliche Füllmenge getäuscht zu werden, empfiehlt das Eichamt, eine Kaufentscheidung nicht alleine von der Größe der Verpackung abhängig zu machen, sondern beim Vergleich von Produkten die Grundpreise zu berücksichtigen.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob ein Produkt tatsächlich mit der gewohnten Füllmenge angeboten wird.